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Elch - braucht sich vor Germanen nicht mehr zu fürchten. |
Vor der Erfindung der Schusswaffen, und vor Aldi, Lidl und
Schlecker muss die Fleischversorgung in Deutschland ein mühseliges Unterfangen
gewesen sein. Wie war das eigentlich so vor 2065 Jahren, wenn der Häuptling im
Ruhrpott Hunger hatte und mit der Eröffnung der ersten Currybude im Dorf erst
2011 Jahre später zu rechnen ist.
Zum Glück gab es damals schon eifrige Geschichtsschreiber,
die uns von den Sitten und Gebräuchen der damaligen Zeit berichteten. Leider
nicht die Germanen selber. Deren Runen wurden damals höchstens mal als magische
Zeichen in den nächsten Felsen gekratzt, waren aber als Schrift nicht wirklich
zu gebrauchen.
Hin und wieder schauten in unseren gastlichen Landen aber
gebildete Römer vorbei und machten hier Abenteuerurlaub. Meistens kamen sie in
überschaubaren Reisegruppen zwischen 6.000 und 30.000 Leuten.
Einer der Reiseveranstalter war ein gewisser Gaius Julius Caesar.
Der hatte sich gerade in Gallien
gründlich daneben benommen und dabei den Herrn Vercingetorix verärgert. Aber
das ist eine andere Geschichte. Immerhin geriet Caesars Reisegruppe dabei auch
mit germanischen Reisegruppen aneinander.
Über seine Europatouren schrieb Caesar schließlich einen
ausführlichen Reisebericht, das Buch
„De Bello Gallico“. Darin beschreibt er auch die Sitten und
Gebräuche der Germanen und auch wie diese Elche jagten. Wir haben also Glück
gehabt und erfahren aus erster Hand, also aus einer Primärquelle, wie das
damals abging:
„Es gibt noch ein anderes Tier, das man Elch nennt. Seiner
Gestalt nach ist es wenig von einer Ziege verschieden, ebenso buntscheckig, nur
etwas größer und mit abgestumpften Hörnern; seine Beine sind ohne Knöchel und
Gelenke. Dieses Tier legt sich deshalb beim Schlafen nicht nieder und kann,
wenn es durch einen Zufall umgeworfen wird, sich auch nicht wieder aufhelfen
und auf die Beine kommen. Die Bäume dienen ihm als Ruhestätte. An diese stützt
es sich, und so, nur ein wenig angelehnt, schläft es. Merken nun die Jäger aus
der Spur, wo ein solches Tier gewöhnlich ruht, so untergraben sie an dieser
Steile entweder alle Bäume an den Wurzeln oder hauen den untersten Stamm so
weit aus, dass es ganz so aussieht, als ständen sie noch fest. Wenn nun das
Tier seiner Gewohnheit nach sich anlehnt, so wirft es durch sein Gewicht den
angehauenen oder untergrabenen Baum um und stürzt selbst mit ihm zu Boden.“
Der germanische Waidmann brauchte den Elch dann nur noch
einsammeln und in handliche Portionen verteilen. Also ganz einfach. Deshalb
sind die Elche in unserer Gegen wohl auch ausgestorben. Heute können wir
deshalb nur noch die Elcharten mit Gelenken bewundern.
Böse Zungen werden jetzt behaupten, dass Caesar nie einen
Elch gesehen und dass man ihn nur verarscht hat. Aber das hätte sich bei dem
mächtigsten Mann seiner Zeit doch niemand getraut, Oder?